ALIEN COVENANT by Alan Dean Foster

ALIEN COVENANT by Alan Dean Foster

Autor:Alan Dean Foster
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Luzifer-Verlag
veröffentlicht: 2017-02-15T00:00:00+00:00


XV

Noch mehr Regen. Lopé störte der Regen nicht sonderlich. Tatsächlich hoffte er, dass es auf Origae-6 auch oft regnen würde. Er mochte, wie der Regen sich anfühlte, wie er roch.

Traurigerweise hatte sich der Regen in Greater London seit Jahrzehnten nicht mehr richtig angefühlt oder richtig gerochen. Statt nach frisch ionisierter Luft stank der Wolkenbruch nach dem jeweiligen industriellen Schadstoff, der im Moment in der Luft hing. Was das Gefühl anging, enthielten die Regentropfen hin und wieder so viele Kleinstpartikel, dass ein richtiger Sturm in der Lage war, Farbe von den Wänden abzulösen. Gut für die unzähligen kleinen und großen Firmen, die aus dem Boden geschossen waren und mit den Schäden ein Vermögen verdienten, schlecht für die Eigentümer und die Versicherungsfirmen.

Kein Wunder, dass wir so viele Bewerber auf jede einzelne Kolonistenstelle haben, dachte er nicht zum ersten Mal. Vor hundert Jahren wäre es noch schwer gewesen, Menschen zu finden, die für immer den Planeten verlassen wollten. Jetzt hatten es alle eilig damit, in der Hoffnung, irgendwo das vorzufinden, was man früher für selbstverständlich hielt: saubere Luft, trinkbares Wasser, gesundes Erdreich. Wenn Sauberkeit tatsächlich gleich nach Gottesfurcht kam, wurde jedem sehr schnell klar, dass es auf dem Planeten Erde von beiden Tugenden nicht mehr sehr viel gab.

In den vollgestopften und überbevölkerten größeren städtischen Gebieten war es am schlimmsten. Es war unmöglich, diese sauber zu halten. In jener Hinsicht war Greater London trotz aller Probleme noch besser dran als viele andere Städte. Er hatte Bilder von Orten wie Mumbai, Nairobi, Sao Paulo und vielen anderen gesehen. Zehn Millionen Menschen und mehr, die dringend Wasser, einer angemessenen Sanitärversorgung und genug Essen bedurften. Zu viele Menschen, die sich nicht einmal einfache Stoffmasken leisten konnten, um damit die Luft zu filtern, die ihre Lungen vergeblich zu verarbeiten versuchten.

Mit seiner Erfahrung hätte er in jeder dieser Städte – oder irgendwo anders – einen gut bezahlten Job finden können. Aber es gab keinen anderen Ort, an den es ihn hingezogen hätte. Keinen wie auf den erlesenen Bildern, die er in Videos oder Fotobänden gesehen hatte. Oh, es gab natürlich hier und da auf dem Planeten noch Naturreservate. Mit großem Eifer beschützt überlebten sie an den Grenzen der immer stärker verschmutzten Gebiete, doch es war niemandem erlaubt, in einem Reservat zu leben. Nur Wissenschaftlern, autorisierten Forschern und ein paar wenigen ausgewählten Besuchern war der Zutritt zu ihnen gestattet.

Außerdem wäre das auch nicht das Richtige für Lopé gewesen. Er mochte Menschen, nur nicht, was sie mit dem Planeten angerichtet hatten. Für den Rest seines Lebens ein Stück Regenwald oder eine einsame Insel zu bewachen erschien ihm alles andere als reizvoll. Hallet war da ganz seiner Meinung. Wenn sie die Gesellschaft des jeweils anderen in einer reinen, unberührten Umgebung genießen wollten, dann musste das auf einer anderen Welt sein. Deshalb hatten sie sich als Paar beworben und waren als Kandidaten für das Sicherheitsteam der Covenant akzeptiert worden.

Sie hatten Lopé eine Beförderung angeboten. Er hatte abgelehnt. Es gab keinen Grund, auf einem Kolonialraumschiff den Offizier heraushängen zu lassen. Höhere Weihen erzeugten automatisch eine Kluft zwischen sich und den Leuten, die einem unterstellt waren.



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